Varianten von Keylines
1. Variante a: "Der Bypass"
Ein bis zu 200 cm tiefer Erosionsgraben wird mit ingenieurbiologischen Gewässerverbau seit Jahren gesichert. Wasser wird über die Holzkaskaden geführt und die Erosionsschäden damit reduziert. Allerdings gelingt kein Wasserrückhalt und keine Verteilung des Wassers in der Fläche. Alles Wasser aus dem Rohr kommt – zwar verlangsamt – aber vollständig am Unterhang an. Weitere Wasserrückhaltemaßnahmen weiter oben am Hang sollen zwar dafür Sorge tragen, dass die Erosionsrinne nur noch wenig Wasser führt, dennoch kommt es vor allem im Winterhalbjahr punktuell zu massivem Wasserüberschuss, während der Erosionsgraben in der Vegetationszeit oft trocken liegt.
2022 wurde diese Keyline auf der ersten Kaskade unterhalb des "Schwarzes Rohrs" angelegt. Das Wasser sollte möglichst weit am Oberhang mittels einem flachen Graben im humosen Oberboden versickern können. Die Keyline erstreckt sich über eine Länge von 60 Metern mit einem Gefälle von 0 bis maximal 2 %. Das Ziel, das Wasser hangparallel zu verteilen und eine breitflächige Versickerung zu gewährleisten, wurde erreicht. Dadurch wird gleichzeitig die Erosionsenergie des Wassers reduziert, da die Keyline wie ein Bypass wirkt, die sowohl Wasser als auch Energie vom Graben wegtransportiert.
Das Video zeigt die Perspektive unterhalb des schwarzen Rohrs. Der filmende Revierleiter filmt vom Rohr Richtung Hang und biegt dann auf der ersten Kaskade im rechten Winkel nach links ab um dann der 60 m langen Keyline zu folgen. Dort wo der Fahrer des Minibaggers dem Baumbewuchs ausweichen musste und die Keyline ein minimales Gefälle hat kommt, es bei hohem Wasserangebot zu punktuellen Überläufen, die das gute Gesamtergebnis jedoch kaum beeinträchtigen.