Stratifizierung der Feuchtwälder

3. Stratum b: beeinträchtigter Feuchtwald

In diese Rubrik fallen die Wälder, die zwar noch als Feuchtwald erkennbar sind, aber durch Entwässerungsmaßnahmen beeinträchtigt wurden, z. B. durch nicht standortangepasste Baumartenbeimischung (meist Fichte) etc. Der Charakter des ursprünglichen Feuchtwaldes ist jedoch noch deutlich erkennbar und eindeutig.


Dieser ehemalige Feuchtwald ist stark verändert und denaturiert. Der Moorstandort wurde mit Entwässerungsgräben durchzogen, die, obwohl sie schon Jahrzehnte nicht mehr unterhalten werden, noch heute entwässernd wirken. Nach der erfolgreichen Entwässerungsmaßnahme wurde damals Buche gepflanzt (Ziel: Brennholzgewinnung), eine hier nicht standortgerechte Baumart.


Das Drohnenfoto zeigt einen ehemaligen Feuchtwald aus der Vogelperspektive. Auch hier war die Entwässerung mit dem Ziel der Etablierung eines Buchenmischwaldes erfolgreich. Die Erlen sind nahezu alle abgestorben.


Maßnahmenvorschläge

Als erste Maßnahme stünde hier der Verschluss der Entwässerungsgräben an. In der Regel genügen relativ wenige Sohlschwellen im Oberlauf der Gräben, um eine dauerhafte Vernässung der Flächen zu erreichen. Eine zukünftige Wiedervernässung der Fläche hätte automatisch einen Baumartenwechsel zugunsten der Erle zur Folge. In diesem Fall werden die Buchen sukzessive absterben bzw. werden z. B. als Brennholz genutzt. Der Baumartenwechsel kann dann gezielt mit den entsprechenden Feuchtwaldarten vorgenommen werden. Hier ergibt sich dann auch die Gelegenheit, sehr seltene einheimische Feuchtwaldarten wie z. B. die Flatterulme etc. einzubringen. Auch diese Folgen müssen mit den Waldbesitzenden besprochen werden!