Rückegassen und Maschinenwege
Rückegassen und Maschinenwege
Jede Rückegasse wirkt drainierend. Je stärker die Hangneigung umso stärker ist auch die Drainagewirkung. Nach den Forschungsergebnissen der FAWF gilt dies auch für aufgegebene Rückegassen und Maschinenwege.
Aus dieser Erkenntnis muss gefolgert werden, das wir zugunsten des Wasserrückhaltes in unseren Wäldern die aktive Renaturierung der Rückegassen in den Blick nehmen müssen. Es genügt nicht, sie aus der Nutzung zu nehmen.
Beispiele für die drainierende Wirkung der Rückegassen:
1. Rückegassen renaturieren durch Pflanzung (Freifläche und geschlossener Wald)
Nicht mehr genutzte Rückegassen und Maschinenwege entwässern erheblich und regenerieren sich nicht in angemessenen Zeiträumen von selbst. Der entwässernden Wirkung muss durch gezielte Maßnahmen aktiv entgegengewirkt werden. Renaturierung der verdichteten Fahrspuren kann nur durch biologische Aktivität erfolgen.
Eine mechanische Auflockerung der verdichteten Böden hat hingegen nach Forschungen der keine nachhaltige Wirkung, da die Bodenaggregate nach wenigen Monaten in sich zusammenfallen. Zur Reduzierung des Wasserabflusses in aufgegebenen Rückegassen und Maschinenwegen stellen wir hier drei Möglichkeiten vor:
- Bepflanzung der verdichteten, ehemaligen Fahrspuren mit wurzelaktiven Baumarten
- Gezielte Abschläge zur Wasserableitung in den benachbarten Wald
- Wasserableitung in den Wald mithilfe ortsbürtiger, entasteter Stammteile
1.1. Pflanzung auf der Freifläche
Auf Freiflächen bietet sich bei ausreichender Wasserversorgung die Bepflanzung der ehemaligen Fahrspuren mit Roterlen an.
1.1.1. Beispiel: Fichtenkalamitätsfläche aus den Jahren 2020 ff.
1.1.2. Maßnahmenbeschreibung: Pflanzung
Ansprechpartner: Martin Keßler
1.2. Pflanzung im geschlossenen Wald
Im geschlossenen Wald sind zur Renaturierung der Rückegassen andere wurzelaktive, schattenertragende Baumarten geeignet. Auch hier geben der Ausgangsbestand und der Standort die geeigneten Baumarten vor.
Denkbar sind z. B. die Tanne (Abies Alba), die Eibe (Taxus baccata), die Linde, die Hainbuche etc. Der Effekt der Bepflanzung muss beobachtet und wissenschaftlich evaluiert werden.
Ansprechpartner: Martin Keßler