Seitliche Abschläge an Waldfahrwegen sollen das Regenwasser an mehreren Stellen in den Wald ableiten und deren Funktionalität auch bei starkem Regen erhalten. Abschläge können einfach mit der Baggerschaufel oder sogar von Hand angelegt werden, was früher das Standardverfahren war. In seltenen Fällen empfiehlt sich eine (Teil-)Befestigung des Abschlages. Abschläge sind Teil der Wegeinfrastruktur und müssen regelmäßig kontrolliert und unterhalten werden.

Richtig angelegte Abschläge an Fahrwegen und Rückegassen dienen der:

  • Verhinderung von Erosion
  • Hochwasservorsorge
  • Erhaltung des Wegekörpers (Befahrbarkeit)
  • Verlängerung der Lebensdauer von Wegen

In der Regel werden die Abschläge entlang der Fahrwege so angelegt, dass das Wasser in den angrenzenden Wald abfließen kann. Je nach Geländemorphologie ist dies extrem schwierig bis unmöglich (Hohlwege). Die Suche nach geeigneten Abschlagmöglichkeiten im Gelände muss die nachhaltige Versickerung des Wassers im Gelände zum Ziel haben. Nicht selten sieht man Abschläge, die nach wenigen Metern das Wasser wieder in den Wegeseitengraben führen. Im Sinne des Wasserrückhaltes ist das natürlich Unsinn! 

Sinnvolle Abschläge an Fahrwegen und Rückegassen können maschinell ohne unzulässige Bodenbefahrung angelegt werden. Findet sich keine geeignete Stelle, sollte man jedoch lieber darauf verzichten.


Möglicherweise ist es notwendig und sinnvoll, das Wasser über den Wegekörper abfließen zu lassen. Dazu müsste eine professionelle, gemauerte Fahrfurt angelegt werden. Ansonsten erodiert der wertvolle Fahrweg im Laufe der Zeit.

Eine Furt über einen noch intakten, genutzten Fahrweg kann eine sinnvolle Alternative zur Rigole sein. Es ist nicht einfach einen Wegebauunternehmer zu finden, der solche Furten anlegen kann. Die Furten laufen diagonal oder gerade auf dem Wegekörper als 2 bis 3 Meter breite, flache Mulden mit einer sehr geringen Neigung. Diese Bauweise sorgt dafür, dass der Weg weiterhin befahrbar bleibt, während das Wasser sanft abgeleitet wird. Sie müssen flach sein (Verkehrssicherung: ‚atypische Gefahr‘) und sollten eine geschmeidige Überfahrt gewährleisten.

Wir empfehlen auch bei der Anlage einer professionellen Furt eine wegeunterseits angelegte Keyline anzuschließen (Versickerungsgraben).

Ansprechpartner: Matthias Gürke


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Zuletzt geändert: Montag, 9. Dezember 2024, 17:49